Nierenversagen, akutes
Die Nieren dienen als lebenswichtige Filterstationen, die dem Blut giftige Abbauprodukte entnehmen und sie im Harn ausscheiden. Beim akuten Nierenversagen läßt diese Fähigkeit abrupt nach, der Harnfluß versiegt, und Giftstoffe sammeln sich im Blut an. Nur durch tierärztliche Soforthilfe kann ein Hund dann gerettet werden..
Wer erkrankt?
Als Hauptursachen kommen Durchblutungsstörungen der Nieren in Frage, beispielsweise bei Blutverlusten nach einem Unfall, nach Operationen oder bei Flüssigkeitsverlusten durch Verbrennungen. Außerdem kann die Aufnahme von Giftstoffen die Nieren akut schädigen, beispielsweise Ethylenglycol, das im Frostschutzmittel enthalten ist und von Hunden aufgrund des süßen Geschmacks gerne aufgeleckt wird. Ungeimpfte Hunde sind auch durch Leptospiren, die Erreger der Stuttgarter Hundeseuche, gefährdet, daneben gibt es eine Reihe weiterer Erreger.
Wie erkennt man es?
Im Gegensatz zum chronischen Nierenversagen tritt kein vermehrter Durst auf. Vielmehr verschlechtert sich abrupt das Allgemeinbefinden, d.h. der Hund zeigt Erbrechen, Appetitlosigkeit, Schwäche und Apathie, der Harnabsatz verringert sich bzw. fehlt völlig, gelegentlich haben die Hunde starke Schmerzen in der Lendengegend und stehen oder liegen mit aufgekrümmtem Rücken.
Was ist zu tun?
Nur eine intensive tierärztliche Betreuung mit Infusionen, harnfördernden Medikamenten und Elektrolytausgleich kann einen Hund mit schwerem Nierenversagen retten. Der Patient sollte also möglichst umgehend in eine Tierklinik gebracht werden, die auf eine Notfallversorgung eingerichtet ist. Ist eine Vergiftung die Ursache, kann innerhalb der ersten 4-6 Stunden Erbrechen ausgelöst werden.
Wie kann man vorbeugen?
Bei größeren Flüssigkeitsverlusten, die die Funktion der Nieren beeinträchtigen können, etwa in Folge von Durchfall, Erbrechen oder Verbrennungen, sollte der Hund tierärztlich überwacht bzw. vom Besitzer genau beobachtet werden, um erste Anzeichen rechtzeitig zu erkennen, ebenso beim Vorliegen von Kreislaufproblemen. Die Aufnahme von Giftstoffen kann verhindert werden, indem der Hund von Tankstellen, Müllhalden oder ähnlichen Gefahrenzonen ferngehalten wird.