Das richtige Haustier
Oftmals stehen Familien vor der Entscheidung, Kinderwünsche nach einem eigenen und passenden Spielgefährten zu erfüllen. Doch bei der Auswahl und der Vorbereitung ist die ganze Familie gefordert, sonst gibt es schnell ein böses Erwachen. Nicht selten finden sich dann die ehemailgen Spielgefährten in den Tierheimen wieder.
Deshalb einige Tipps und Informationen bevor Sie ein Haustier anschaffen...
Leifaden:
1. Besuchen - Es ist die wichtigste Entscheidung, bevor man sich entschließt, einen neuen Mitbewohner zu adoptieren. Egal ob im Tierheim oder beim Züchter, man kann viel Zeit mit den Tieren verbringen, kann sie beobachten und erhält dazu noch alle wichtigen Informationen von gebildeten Fachkräften.
2. Beurteilen - Um zu verhindern, dass ein Tier wieder abgegeben werden muss, ist es Voraussetzung, dass das neue Haustier zu seiner künftigen Familie passt.
3. Abwägen - Nach dem Besuch sollte sich die Familie zusammensetzen und für jedes Tier, das in Frage kommt, eine Liste mit Vor- und Nachteilen erstellen. Was passiert mit dem Tier bei Krankheit, im Urlaub?
4. Vergleichen - Das Alter der Kinder spielt bei der Auswahl eine große Rolle. Geringe Lebenserwartungen können für kleine Kinder schon früh einen schweren Verlust bedeuten.
5. Entscheiden - Allgemein gilt: Kleintiere können bereits zu Kindern ab sechs Jahre; Hunde und Katzen sind unter Aufsicht schon für Kleinkinder gute Spielgefährten und Vögel und Fische werden ab dem 14. Lebensjahr interessant, die lieber beobachten statt kuscheln.
Kurzübersicht:
Hund | |||
Aufwand | Vorteile | Nachteile | Kosten |
wie ein weiteres Kind: Der Hund braucht eine konsquente Erziehung, Zuneigung und Auslauf. Kein Hund sollte länger als vier Stunden allein sein. Vor dem Kauf erkundigen: andere Rassen, andere Sitten | treu, anhänglich - ein bester Freund in allen Lebenslagen; auch für Kleinkinder sehr geeignet | Vorsicht in der Pubertät: Kinder haben andere Dinge im Kopf und verlieren schnell das Interesse | abhängig von Herkunft, Größe und Alter; Tierheim günstiger als Zucht. 600 bis 1000 Euro im Jahr |
Katze | |||
Aufwand | Vorteile | Nachteile | Kosten |
das wohl selbständigste Haustier; bleibt auch mal länger weg. Aber: auch eine Katze benötigt Aufmerksamkeit - nur dass sie bestimmt, wann geschmust wird | für Kinder, die schon verstehen können, dass ihr Tierchen nicht immer da sein kann. Wenn sie will, ist die Katze anschmiegsam und spielt gerne | Katzen sind keine Einzelgänger. Wenn Sie an eine Stadtwohnung gebunden sind, besser zwei Katzen anschaffen | Tierärztlich versorgt aus dem Heim ca. 600 Euro jährlich. Rassekatzen können das Zehn-fache kosten |
Meerschweinchen | |||
Aufwand | Vorteile | Nachteile | Kosten |
benötigen viel Auslauf und sollten mindestens als Pärchen gehalten werden - idealerweise zwei Weibchen, die zusammen aufgewachsen sind. Artgerechte Haltung finden Sie unter Büchertipps. | gesellige, tagaktive Kleintiere, geeignet für Kinder ab sechs Jahren; können in Wohnungen gehalten werden; begleiten das Kind für eine lange Zeit, sechs bis acht Jahre | Nicht für Kleinkinder, ihre Motorik ist noch nicht ausgeprägt - Tier kann sich nicht wehren. Vorher Allergietest machen lassen: viele haben eine Allergie gegen Meerschweinhaare | 200 bis 300 Euro im Jahr. Anschaffung und Haltung sind unproblematisch |
Hamster | |||
Aufwand | Vorteile | Nachteile | Kosten |
die nachtaktiven Tiere brauchen auch nachts Aufmerksamkeit und überdurchnittlich viel Auslauf. Dafür sind Fütterung und Ausmisten schnell erledigt. | Niedliche, aufgeweckte Tiere | Zumutbare Haltung im Haus kaum möglich: Kommen ursprünglich aus der Steppe, sind Einzelgänger und legen große Strecken zurück. Laufbedürfnis kann mit Hamsterrad nicht befriedigt werden. Wird höchstens drei Jahre alt, was Kleinkinder sehr verletzen kann | 200 bis 300 Euro im Jahr |
Vogel | |||
Aufwand | Vorteile | Nachteile | Kosten |
Brauchen täglichen Freiflug in der Wohnung, was viel Zeit in Anspruch nimmt; mindestens als Paar zu halten, was doppelte Fütterung, Putzarbeit, etc. voraussetzt | Kanarienvögel und Wellensittiche sind als Haustiere geeignet, wenn der Käfig sehr groß ist. Sie sind schön zu beobachten und werden schnell handzahm. Für ältere Kinder ab 14 Jahren | Exoten können in Haushalten nicht artgerecht gehalten werden. Papageien etwa sind hochsozial und haben oft eine höhere Lebenserwartung als ihre Besitzer | Relativ günstig: 200 bis 300 Euro jährlich |
Fische | |||
Aufwand | Vorteile | Nachteile | Kosten |
Eltern müssen sich vor dem Kauf eingehend informieren: Fische haben unterschiedliche Ansprüche an Temperatur etc. Wenn alles Funktioniert, können sie längere Zeit ohne Aufsicht bleiben | Zierfische haben eine beruhigende Wirkung auf Kinder; Süßwasser-schwarmfische sind gut zu halten | Auf Seewasseraquarien sollte verzichtet werden: Die Fische sind sehr sensibel und schwierig zu pflegen, da sie meist aus freier Natur entnommen wurden | sehr teuer: für ein mittelgroßes Aquarium mit mindestens zwei Fischen ist jährlich mit 700 bis 1000 Euro zu rechnen |
Finger weg von Tierhandlungen, Baumärkten und Heimtiermessen. Hier sind Tiere Ware, die gleich verkauft werden müssen.
In Tierhandlungen sind Kleintiere unsagbarem Stress ausgesetzt. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht an die Scheibe geklopft wird. In Baumärkten sind Baufachkräfte nicht ausreichend geschult im Umgang mit Lebewesen, deshalb werden die Tiere oft unwissend nur notdürftig versorgt.